von Wolfgang Scharl,
Mentor socialmentoring 2016/17, 24.Juli 17.
Die meisten Führungstrainings bauen auf Theorie und gespielten Situationen auf. Bei socialmentoring sind es jedoch keine gespielten, fiktiven Situationen, sondern reale Menschen mit teilweise existenziellen Problemsituationen, und das hat durchaus auch manch schlaflose Nacht bereitet. Die begleitenden Supervisionstage bringen jedoch eine Menge wertvoller Selbsterkenntnisse, sie sind sehr intensiv und besonders die Einzel-Coachings sind sehr effizient.
„Wenn sie sich darauf einlassen, führt das Programm Führungskräfte notwendigerweise aus ihrer Komfortzone heraus.“
Man findet die Mentees in anderen Lebenssituationen vor, als man es von KollegInnen oder MitarbeiterInnen aus dem Berufsleben gewöhnt ist. Klassische Führungsstile funktionieren in der Zusammenarbeit zwischen MentorIn und Mentee nicht, da es keine hierarchischen oder autoritären Abhängigkeiten gibt.
Die Grenzen des Führens
In diesem Programm konnte ich mehr oder weniger spielerisch die Möglichkeiten, aber auch die Grenzen des Führens durch kreative Fragen ausloten und musste (wieder einmal) wertschätzend akzeptieren, dass mein Gegenüber für sich eigene Entscheidungen trifft, die auf „meiner Landkarte“, aus meiner Perspektive falsch erscheinen. Diese Grundhaltung des Perspektivenwechsels ist inzwischen ein hilfreicher Bestandteil meines Agierens sowohl im beruflichen als auch im privaten Umfeld geworden.
Die Metapher der unterschiedlichen Landkarten, auf denen die Menschen agieren, ist für mich
ein neues Element im Zugang zu Menschen geworden.
Wolfgang Scharl ist Leiter der Abteilung II/2 im Bundesministerium für Bildung und hat von Oktober 2016 bis Mai 2017 am socialmentoring-Führungskräftetraining teilgenommen.